Was machen Bakterien im Belebungsbecken?

Dusche, Toilette, Waschmachine, Autowaschstraße. Täglich fallen in deutschen Haushalten, Gewerbe- und  Industrieunternehmen große Mengen Abwasser an. Hinzu kommt das Niederschlagswasser. Laut Umweltbundesamt sind es in Deutschland rund 10 Milliarden Kubikmeter Abwasser im Jahr.  Das muss über ein Kanalnetz abtransportiert und auf der Kläranlage gereinigt werden. Wie das funktioniert, dazu geben wir Ihnen einen kleinen Einblick geben. 

Wie aus schmutzigem Abwasser sauberes Wasser wird

Rechen

Das Abwasser fließt im freien Gefälle zur Kläranlage oder wird, sofern aufgrund der Örtlichkeiten notwendig, gepumpt. In der ersten Reinigungsstufe werden mit einem Rechen grobe Schmutzbestandteile herausgefiltert. Dafür fließt das Abwasser durch eng nebeneinander angeordnete Stäbe oder ein Lochsieb.

Sandfang

Im Anschluss fließt das Abwasser durch den Sandfang. Hier setzen sich Sandkörner am Boden ab und werden mittels spezieller Räumer und Pumpe abgezogen, gereinigt, entwässert und anschließend entsorgt.

Vorklärbecken

Nun fließt das Abwasser langsam durch das Vorklärbecken. Durch die sehr langsame Fließgeschwindigkeit setzen sich auch sehr kleine Verunreinigungen als Schlamm am Beckenboden ab. Dieser Klärschlamm wird ebenfalls abgezogen, weiterbehandelt und anschließend entsorgt.

Belebungsbecken

Hier befinden sich winzig kleine Lebewesen (Bakterien und Mikroorganismen), die den sogenannten Belebtschlamm bilden. Durch die gezielte und gesteuerte Zufuhr von Luft fühlen sie sich besonders wohl und können gut ihrer Arbeit nachgehen: dem Vertilgen von kleinsten Schmutzteilchen im Abwasser.

Zugabe von Fällungsmitteln

Das Fällungsmittel unterstützt die Reinigung des Abwassers, wenn die Bakterien alleine nicht alle Verschmutzungen abbauen können. So werden auch kleinste Schmutzreste aus dem Wasser entfernt. Diese setzen sich als Schlamm am Beckenboden ab.

Nachklärbecken

Im Nachklärbecken wird die Fließgeschwindigkeit des Abwassers wieder deutlich reduziert und die Bakterien im Belebtschlamm können sich am Beckenboden absetzen. Dadurch wird das gereinigte Abwasser vom Belebtschlamm getrennt und kann abfließen. Am Ende des Reinigungsprozesses ist das Wasser wieder sauber und wird zurück in Seen und Flüsse geleitet. Hier schließt sich der Wasserkreislauf. Der Belebtschlamm, der sich am Boden absetzt, wird zum Teil dem Reinigungsprozess im Belebungsbecken wieder zugeführt und überschüssiger Schlamm wir abgezogen und der Klärschlammverwertung zugeführt.

Klärschlammverwertung

Der bei der Abwasserreinigung anfallende Klärschlamm wird gesammelt und vor dem Weitertransport zur Verwertung statisch eingedickt und mit Zentrifugen entwässert. Die überwiegende Menge wird anschließend verbrannt – so kann daraus noch Energie erzeugt werden.