"Damals spielte die Umwelt so gut wie keine Rolle." Mike Dragon weiß noch, wie das Abwasser damals, zu DDR-Zeiten, gereinigt wurde: ausschließlich mechanisch, ohne Biologie. "Das ist kein Vergleich zu heute", unterstreicht der Abwassermeister und verantwortliche Gruppenleiter bei Veolia am Standort Schönebeck (Elbe).
Vor 25 Jahren im Februar die Kehrtwende für die Abwasserreinigung in der Elbestadt: Die hochmoderne, komplett neu gebaute Kläranlage in der Magdeburger Straße begann zu arbeiten. Gommern wurde als erstes angeschlossen, wenig später die nächsten Umlandverbände, am 21. Februar dann die Stadt Schönebeck (Elbe).
Bernd Modler ist 63 und arbeitete schon auf der alten Schönebecker Kläranlage. Er spricht von einer "riesigen Umstellung" und "großen Herausforderung" als die hochmoderne Anlage dann allmählich ihren Betrieb aufnahm: "Wir haben uns zu Spezialisten entwickelt."
Viele Prozesse auf der kommunalen Kläranlagen in der Magdeburger Straße laufen automatisch. Zahlreiche Werte werden heute über sensible Online-Messtechnik ermittelt und gespeichert.
Pro Tag wurden durchschnittlich 10 000 Kubikmeter (Stand: 2024) Abwasser auf der Kläranlage der Stadt Schönebeck (Elbe) gereinigt. Die Anlage, unterstreicht Marco Feldheim, Leiter Betrieb bei Veolia, sei zudem ein Energie-Champion. Mit dem Faulturm und durch die beiden Blockheizkraftwerke stehen Möglichkeiten zur Verfügung, die Energie des Abwassers effektiv zu nutzen, um Strom und Wärme zu erzeugen. Seit einigen Jahren werden sogar Fette aus Restaurants auf der Kläranlage angenommen und verwertet, weil sie so energiehaltig sind.