Von Ablaß über Glossen bis Mügeln

Zwei Optionen standen im Raum: die kleine Ortskläranlage in Ablaß sanieren oder das Abwasser bis Mügeln überleiten, um es auf der dortigen Kläranlage nach noch höheren Umweltstandards behandeln zu lassen. Der Verband entschied sich für die zweite Variante und damit für eine nachhaltige Lösung, die eine hohe Entsorgungssicherheit bietet und größtmöglichen Schutz der Umwelt.

Es muss eine völlig neue Verbindung zwischen Ablaß und Glossen geschaffen werden. Auf  knapp 3,3 Kilometern entsteht eine Abwasserdruckleitung. Hinzu kommt ein sogenannter Freispiegelkanal, in dem das Abwasser ohne zusätzliche technische Unterstützung über eine Distanz von circa 1 100 Metern im freien Gefälle abfließt. 

Um den Aufwand für den Tiefbau so gering wie möglich zu halten, wird die neue Leitung im horizontalen Bohrspülverfahren verlegt. "Zu diesem Zweck werden in größerer Entfernung Löcher in den Asphalt gebohrt und die Leitung mit einem Spezialbohrgerät unterirdisch eingefädelt", erläutert Tobias Ehlers, der die Maßnahme als Projektleiter bei Veolia betreut. 

Sobald die Leitung fertig gebaut und in Betrieb ist, kann die Kläranlage Ablaß in der Nähe des Feuerwehrgerätehauses und in unmittelbarer Nachbarschaft eines Spielplatzes zurückgebaut werden. "Wir nutzen diesen Standort später nur noch als Pumpstation", informiert Sebastian Simon, Gruppenleiter Kläranlagen bei Veolia in Döbeln. Das frei werdende Gelände übernimmt die Gemeinde. Im Herbst soll die Maßnahme abgeschlossen sein.

Die Kläranlage Ablaß in unmittelbarer Nähe eines Spielplatzes und des Feuerwehrgerätehauses.

Sebastian Simon, der Leiter der Gruppenkläranlagen bei Veolia in Döbeln, auf der Kläranlage in Ablaß. Er erklärt: "Nach der Inbetriebnahme der neuen Leitung wird der Standort in Ablaß lediglich als Pumpwerk genutzt."