Bei 30 Grad im Schatten käme niemand auf die Idee, wichtige Wasser-Reserven vom Netz zu nehmen, um die Speicherkammern zu putzen. Gemacht werden muss es trotzdem. Und zwar regelmäßig.
"Trinkwasser ist ein Lebensmittel - und die Gefahr, dass es zum Beispiel durch Keime verunreinigt wird, in der kalten Jahreszeit deutlich geringer", weiß Steffen Grüttner. Er ist stellvertretender Gruppenleiter bei Veolia in Döbeln und plant die Großaktion in seinem Bereich des Verbandsgebietes Döbeln-Oschatz. Im Januar und Februar 2022 stehen Anlagen auf dem Putzplan, die bis zu 6405 Kubikmeter Wasser vorhalten können. Eine unvorstellbare Menge. Das wären nicht weniger als 42700 Badewannenfüllungen - wenn man von 150 Litern pro Vollbad ausgeht.
"Die Hochbehälter bilden eine eiserne Reserve. Sie sind sowohl bei Versorgungsunterbrechungen als auch bei besonders hohem Wasserbedarf, etwa im Sommer, unerlässlich", weiß Lutz Franke, stellvertretender Veolia-Gruppenleiter für den Bereich Oschatz.
Trotzdem: Irgendwann ist es an der Zeit, den Füllstand der Behälter runterzufahren, damit die Putzkolonne in ihren weißen Hygiene-Einmal-Anzügen arbeiten kann. Jeder Behälter ist alle zwei Jahre an der Reihe. Und wird dann gleichzeitig aus baulichen Gesichtspunkten inspiziert. Schon kleinere Risse könnten die Trinkwasserqualität beeinträchtigen.
Übrigens, bevor die Wasserspeicher wieder ans Netz gehen, prüft das Gesundheitsamt, ob die Trinkwasserqualität wieder tiptop ist.