Der neue Rechen auf der Kläranlage Geithain läuft wie am Schnürchen. Für Uwe Daniel und sein Team ein Grund, stolz zu sein. "Wir haben hier in den vergangenen Monaten auf der Baustelle sehr viel in Eigenleistung getan, dafür bin ich den Kollegen sehr dankbar", sagt der Vorarbeiter bei der Veolia Wasser Deutschland GmbH. Als Betriebsführer der Anlage sei es durchaus herausfordernd gewesen, die Abwasserreinigung trotz baustellenbedingter Provisorien jederzeit sicherzustellen. "Das ist das A und O", weiß Uwe Daniel, der die Kläranlage in und auswendig kennt. Auch, weil er schon die Inbetriebnahme vor 20 Jahren begleitet hat.
Nun war es aber an der Zeit, die an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr beanspruchte Anlage dem Stand der Technik anzupassen. Die Kommunalen Wasserwerke Grimma-Geithain stellten für umfassende Umbau-, Erneuerungs- und Instandhaltungsarbeiten in diesem Jahr über eine halbe Million Euro bereit: eine Investition in die Zukunft und in die Sicherheit einer umweltgerechten Abwasserentsorgung.
Mit der Inbetriebnahme der nagelneuen Rechenanlage im September seien die Arbeiten nun weitgehend abgeschlossen, informiert Enrico Kühn. Der Projektleiter bei Veolia in Grimma hatte die Maßnahme betreut und unter anderem den Ablauf der Arbeiten bis hin zu den Lieferterminen koordiniert.
"Der neue Rechen", erläutert Uwe Daniel, "hat einen entscheidenden Vorteil: Er wäscht aus dem angeschwemmten Sand die Organik heraus. Außerdem verfügt er im Vergleich zu seinem Vorgänger über eine feinere Siebung. Alles, was größer als drei Millimeter ist, wird bereits in dieser frühen Stufe der mechanischen Abwasserreinigung zurückgehalten und entlastet den Reinigungsprozess." Mit dem alten Rechen wurden demgegenüber nur Bestandteile, die größer als fünf Millimeter waren, herausgefischt.
In der Konsequenz wird durch den Einsatz der modernen Anlage mehr Rechengut zurückgehalten. "Der Vorteil ist, dass wir dadurch in den Becken auch weniger Ablagerungen haben", weiß Uwe Daniel. Das wiederum verringere den Aufwand bei der Grundreinigung.
Bis Ende September soll schließlich noch das Rechengebäude baulich instand gesetzt werden. Zudem bekommen die Container, die das Rechengut und den Sand aufnehmen, noch ein Dach über dem Kopf. Somit könne man das Kapitel Großbaustelle für den Augenblick zumindest schließen.