Ein Tag mit André Scheller ...

Ziemlich sicher ist, dass André Schellers Arbeitstag um sieben Uhr in der Leitwarte des Wasserwerks Grimma beginnt: "Erst mal schauen, ob alles in Ordnung ist." Am Rechner bekommt er einen guten Überblick. Sogar über sämtliche Anlagen im Verbandsgebiet Grimma-Geithain, zum Beispiel die Druckerhöhungsanlagen. Und: Er kann sehen, ob das Wasserwerk über Nacht störungsfrei gelaufen ist.

"Heutzutage" erklärt André Scheller, "läuft so ein Wasserwerk fast automatisch. Die Digitalisierung macht riesige Fortschritte. Das Thema interessiert mich sehr." Wer hätte vor ein paar Jahren schon gedacht, dass man eine Filterrückspülung inzwischen übers Tablet steuern kann und die großen Bedienpulte kaum noch benötigt. Pro Tag werden im Wasserwerk Grimma übrigens rund 4000 Kubikmeter Rohwasser zu Trinkwasser aufbereitet. 

 

Trinkwasser ist ein Lebensmittel. Um die Qualität im Blick zu haben, werden regelmäßig Proben genommen. Einige Parameter wie den pH-Wert oder die Leitfähigkeit kann André Scheller, der über ein Praktikum zu seinem Beruf gekommen ist und ursprünglich lieber im Kanalnetz gearbeitet hätte, direkt bestimmen. Um alles andere kümmert sich ein akkreditiertes Labor. 

Mit seinem Gruppenleiter Martin Kochale bespricht mit André Scheller, was als Nächstes zu tun ist. Die beiden Männer kennen sich gut, absolvierten von 2005 bis 2008 zur selben Zeit ihre Ausbildung im Unternehmen. 

Außentermin an der Mulde: Die Pegelstände müssen registriert werden. Hier gibt es 22 Brunnen – auf beiden Seiten des Flusses. Weitere Brunnen befinden sich in der Wasserfassung Parthe. "Mit diesen Messungen bekommen wir zuverlässige Daten darüber, wie der Grundwasserleiter beschaffen ist", erläutert André Scheller. Und es zeigt sich, wie klimatische Veränderungen sich auswirken.
Zurück im Wasserwerk ist für heute Feierabend. Zeit, die herrliche Frühlingssonne an der frischen Luft zu genießen.