Der Wasserverband Döbeln-Oschatz stellt sein System der Zählerablesung um. Ab August werden die Zählerstände vom Kunden selbst erfasst und übermittelt. "Das bringt einige Vorteile und verschafft dem Kunden vor allem mehr Flexibilität", weiß René Kroll, stellvertretender Bereichsleiter Kundenservice bei der Veolia Wasser Deutschland GmbH in Döbeln.
Der Kunde kann künftig mit seinem Smartphone einen QR-Code auf einem Anschreiben zur Zählerablesung scannen - und seinen Zählerstand auf diese Weise unkompliziert und sicher übermitteln. "Das wäre die schnellste Variante. Der Kunde wird auf kürzestem Weg zu seiner Eingabemaske geleitet, wo er nur noch den Zählerstand eintragen muss. Alle anderen wichtigen Daten, wie Zählernummer, Name, Kundennummer sind bereits hinterlegt, da es sich um einen personalisierten QR-Code handelt. Das Anmeldeprozedere kann sich der Kunde damit sparen. Das funktioniert alles automatisch", versichert René Kroll.
Wer kein Smartphone besitzt, kann seinen Zählerstand auch online über die Veolia-Internetseite service.veolia.de/zaehlerstand übermitteln. Einziger Nachteil: Der Kunde muss anders als mit der komfortablen Lösung über den QR-Code alle Daten selbst eintragen. Hier ist nichts hinterlegt.
Sollte jemand weder Smartphone noch Computer nutzen, kann er seinen Zählerstand selbstverständlich auch telefonisch beim Kundenservice unter der Rufnummer 03431/6556 übermitteln. Auch der klassische Postweg funktioniert weiter. Einfach die Selbstablesekarte mit einem blauen oder schwarzen Kugelschreiber ausfüllen und zurücksenden. Einen wichtigen Hinweis hat René Kroll dazu, weil dieser Fehler immer wieder gemacht werde: Den Zählerstand ohne Kommastelle eintragen, also nur die vollen Kubikmeter. Dann ausreichend frankieren und abschicken. "Die Karten werden alle in unserem Scanzentrum in Merseburg elektronisch erfasst", informiert der stellvertretende Veolia-Bereichsleiter.
Rund 30 000 Kunden leben in den zum Wasserverband Döbeln-Oschatz gehörenden Ortschaften. Ihr Wasserverbrauch wird einmal jährlich nach dem rollierenden System erfasst. Das bedeutet, dass die Zählerableser bisher das ganze Jahr über von Ort zu Ort gefahren sind, um die Werte vor Ort beim Kunden zu erfassen. "Es ist häufig vorgekommen, dass unsere Mitarbeiter niemanden angetroffen haben, obwohl sie angekündigt waren", sagt René Kroll. Dann seien die Karten in den Briefkasten gesteckt worden und der Kunde hat den Zählerstand eigenständig notiert. Während der Corona-Pandemie sei das ohnehin gängige Praxis gewesen, da Kontakte vermieden werden sollten, um die Ansteckungsgefahr mit dem Virus möglichst gering zu halten.
Am rollierenden System hält der Wasserverband Döbeln-Oschatz fest. Bis zum 10. August werden die ersten rund 2 000 Kunden in fast 30 Ortsteilen von Hartha, Leisnig und Mügeln schriftlich über das neue Verfahren informiert und gebeten, ihren Wasserverbrauch zu erfassen. 14 Tage nach Erhalt des Anschreibens ist Zeit, die Daten zu übermitteln.
"Wir wollen mit der Umstellung vor allem den Service für den Kunden verbessern. Er muss weder auf unseren Ableser warten noch den Schlüssel hinterlegen - es geht alles ganz einfach", kündigt René Kroll an. Eine Plausibilitätsprüfung der übermittelten Daten erfolge in jedem Fall. Und spätestens nach sechs Jahren, wenn der Wasserzähler gewechselt werden muss, wird der Zählerstand auch durch den Veolia-Mitarbeiter erfasst.