Das Corona-Virus legt das öffentliche Leben nahezu lahm. Viele Veranstaltungen werden abgesagt oder verschoben. Das betrifft auch die Pläne für den Tag des Wassers am 22. März in Mühlberg/Elbe. “Wir hätten den Anlass sehr gern genutzt, um die Menschen einzuladen, sich ein Bild von unserer Arbeit in der Abwasserbehandlung zu machen. Wir haben aber frühzeitig entschieden, davon Abstand zu nehmen, um niemanden unnötig zu gefährden”, erklärt Alexander Zschocke, stellvertretender Bereichsleiter für den Abwasserbetrieb bei Veolia. “Der Schutz der Gesundheit geht vor allem in diesen Zeiten vor.
”Der Internationale Tag des Wassers beschäftigt sich in diesem Jahr mit der Thematik “Wasser und Klimawandel”. Da sich extrem heiße und trockene Sommer am Ende auch auf den Betrieb der Abwasseranlagen auswirken, hätte man die Gelegenheit gern genutzt, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, bedauert Alexander Zschocke die Absage, die jedoch unausweichlich gewesen sei.
“Der Verbraucher”, sagt Sebastian Simon, Gruppenleiter bei Veolia, “verbindet mit der Abwasserentsorgung in erster Linie den Anspruch, dass sie funktioniert.” Das sei zweifellos auch im Interesse von Veolia als Betriebsführer und der Stadt, in deren Verantwortung die hoheitliche Aufgabe der Abwasserentsorgung liegt. “Jeder kann mit seinem Verhalten dazu beitragen, dass die Abwässer ohne Komplikationen behandelt werden können, dass kein unnötiger Aufwand erforderlich ist.”
Hier erinnert Sebastian Simon an die leidige Feuchttücherproblematik. Feuchttücher werden vor allem bei der Babybetreuung und in der häuslichen Krankenpflege genutzt. “Was oftmals keiner weiß: Die meisten Tücher sind nicht für die Entsorgung über die Toilette geeignet, denn sie setzen die Pumpen zu. Damit fallen die Pumpwerke aus und können das Abwasser nicht weitertransportieren. Das ist in Mühlberg/Elbe leider recht oft der Fall und erschwert unsere Arbeit oftmals enorm.” Die Veolia-Mitarbeiter müssen die Pumpen dann mit großem Aufwand erst wieder in Gang bringen. Das kann dauern und treibt außerdem die Kosten in die Höhe. Solche Pumpwerksausfälle wären in vielen Fällen vermeidbar, betont Sebastian Simon.
“Jeder Einzelne ist wegen des Virus gerade sehr umsichtig. Es wäre hilfreich, wenn wir das auch in Zukunft hinbekommen könnten. Und dabei würde es schon helfen, wenn in den Toiletten wirklich nur das entsorgt wird, was dort auch hinein gehört”, betont Alexander Zschocke. Feuchttücher, die in der Kanalisation extrem feste Zöpfe bilden, gehören definitiv nicht in die Toiletten. Genauso wenig wie Mullbinden, Hygieneartikel, Wattestäbchen, Rasierklingen und auch Speisereste. Die sollte jeder über den Hausmüll beziehungsweise die Biotonne entsorgen - im Interesse aller.